VLW-Inklusionsarbeit - Sitzvolleyball in Württemberg

Volleyball ist eine inklusive Sportart, die von verschiedensten Menschen gemeinsam betrieben werden kann. Diese Botschaft möchte der VLW ins gesamte Verbandsgebiet tragen und Menschen mit und ohne Handicap zusammenbringen.

In einem Pilotprojekt will der VLW gemeinsam mit Partnervereinen ein Sitzvolleyballangebot für Menschen mit und ohne Behinderung schaffen. Zunächst sollen Sitzvolleyballturniere für Jedermann mit einem bunten und vielfältigen Rahmenprogramm an verschiedenen Standorten organisiert werden.
Langfristig soll sich daraus in den Vereinen ein regelmäßiges Trainingsangebot entwickeln. Wünschenswert wäre in naher Zukunft der Aufbau eines Sitzvolleyball-Spielbetriebs.

Regelmäßiges Sitzvolleyballtrainingsangebot in Esslingen

Seit Herbst 2022 bietet die SV 1845 Esslingen unter der Leitung von Sitzvolleyball-Nationalspieler Martin Vogel ein regelmäßiges Sitzvolleyball-Trainingsangebot an. Dieses findet mittwochs ab 19:30 Uhr im Gymnastikraum der Sporthalle Weil statt. Eingeladen sind alle mit und ohne Volleyball-Vorerfahrung und mit und ohne Handicap. Einzig die Fähigkeit, frei sitzen zu können, sollte gegeben sein.

Interessenten melden sich bitte unter sitzvolleyball@volleyball-sv1845.de.

Inklusionssportag 2023 - Beachvolleyball als gemeinsame Sprache

Inklusion ist das Motto am Dienstag gewesen, auf dem CitySportEvent mitten in der Stuttgarter Innenstadt. Auf den beiden Beachvolleyball-Courts des Volleyball-Landesverband Württemberg VLW gab es Unified- und Sitzbeachvolleyball.

Schon früh am Morgen war Stuttgarts größter Sandkasten voll.  Man sah kaum den Sand vor lauter Menschen. Mitten auf der Shopping-Meile Königsstraße schaute die britische Delegation der Special Olympics vorbei, die nach dem Host Town-Konzept in Stuttgart Station machen, bevor die Wettbewerbe in Berlin starten. Auch Stuttgarter Schulen und Einrichtungen der Behindertenhilfe schickten ihre Abordnungen. Alle gemeinsam hatten einen Parcours zu absolvieren mit verschiedenen Stationen des CitySportEvents, welches vom VLW und vom Schwäbischen Turnerbund STB organisiert waren. 
Ausprobieren war genauso möglich, wie sich im Wettkampf zu messen. Der SV 1845 Esslingen rückte mit seinem Sitzvolleyball-Team an und zeigte die Sandvariante am niedrigen Netz. Aber auch Unified Beachvolleyball 4:4 konnte gespielt werden.
„Bis 14 Uhr flogen hier die Bälle übers Netz“, bilanzierte VLW-Projektleiter Torben Engelhardt, „und es ist schön, zu sehen, wie Menschen ohne und Menschen mit Beeinträchtigungen sich einen Ball schnappen und einfach gemeinsam Sport machen.“ 
Noch gibt es auch in Württemberg wenig Vereine, die Sitzvolleyball im Programm haben. „Wir würden uns sehr freuen, wenn es mehr werden und danken dem SV 1845 Esslingen, dass sie uns heute so unterstützen konnten“, sagte Engelhardt.

Ganz zwanglos ging der Tag weiter, denn die Courts blieben für Jedermann geöffnet. So entwickelte sich in Nullkommanix ein freies, selbst organisiertes Spiel von Passanten, egal ob Kind, Jugendlicher oder Erwachsener, und egal welche Sprache die Menschen auch nutzen: Beachvolleyball war die Sprache und zauberte allen Beteiligten ein Lächeln ins Gesicht.
Und selbst als die Sonne unterging, wurde auf den beiden Courts eifrig weitergespielt. 

Von Tom Bloch

Inklusionsturnier 2022

Um das Thema Inklusion auch im Volleyball-Sport weiter voran zu treiben, veranstaltete der VLW am 17. Juli 2022 den ersten Sitzvolleyball-Aktionstag im Sportpark Weil in Esslingen am Neckar, und gehört damit zu den ersten Verbänden im DVV, die dieses Thema vorantreiben.

Dabei standen als Partner die SV 1845 Esslingen, der WLSB mit dem Projekt „Einfach Macher“ und Salome Herrman von Anpfiff Hoffenheim unterstützend vom Beginn der Planung bis zur Umsetzung zur Seite. Der WLSB baute vor Ort einen Rollstuhlparkour auf. So konnten die Teilnehmer*innen selbst erleben, wie es ist, im Rollstuhl zu sitzen oder wenn die Sehfähigkeit eingeschränkt ist. Dazu gab es Simulationsbrillen für verschiedene Sehbehinderungen sowie Blindenfußball mit Tor. 

Anpfiff Hoffenheim mit seinem erfahrenen Trainer Rudi Sonnenbichler, ehemaliger Trainer der Sitzvolleyball-Nationalmannschaft der Männer, und Martin Vogel, Paralympics-Teilnehmer Sitzvolleyball, sowie weiteren erfahrenen Spieler*innen, zeigte zu Beginn des Turniertages ihr Können in einem Showmatch. Als Zuschauer*innen waren während ihrer zweitägigen Trainerfortbildung zum Thema Jugendvolleyball mit Top-Trainern aus dem DVV und VLW auch die Teilnehmer*innen der Youth Coaches Clinic powered by Allianz. In anschließenden Trainingseinheiten unter Anleitung von Salome Hermann lernten die Teilnehmer*innen des Aktionstages die ungewohnten Fortbewegungsmöglichkeiten im Sitzen kennen. Ganz spielerisch und mit viel Spaß kam hier jeder gut ins Rutschen. 

Der mit 10 Jahren jüngste Teilnehmer Timo Hattenhauer brachte mit seiner Schnelligkeit selbst die erfahrenen Profis ins Staunen und hat viel Potential, später selbst einmal in der Sitzvolleyball-Nationalmannschaft zu spielen. 

In der Mittagspause wurde gegrillt und es gab ein reichhaltiges Salatbuffet, sodass Kraft für das anstehende Turnier gesammelt werden konnte. Im sogenannten Bändelesturnier wurden die Teilnehmer*innen in Vierer-Teams durch Lose zu den zehn Profispieler*innen hinzugelost, um ausgeglichene Mannschaften zu erhalten. Nach jedem Spiel wurden die Teams neu zusammengelost. Jede*r Spieler*in erspielte so seine eigenen Punkte. Es kamen alle gut ins schwitzen und waren mit Begeisterung dabei. Bei der anschließenden Siegerehrung wurden die Sieger*innen in den Kategorien Erwachsene und Jugend in jeweils männlich und weiblich gekürt. Für jeden gab es Preise, die sich die Teilnehmer*innen selbst aussuchen durften. Unter den Preisen waren Bälle, T-Shirts von Sponsor Volleyballdirekt, Exit Games vom Spieleladen Würfelzwerg in Esslingen und viele weitere süße Kleinigkeiten.

Danke an alle für diesen wundervollen Tag!